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reisefieber rainer und darja auf der jagd nach dem verborgenen schatz |
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![]() 26.10.02 Was ist hier sonst noch anders in Vietnam? Ein kurzer Ueberblick... - Asiaten haben laengere Archilles-Sehnen und koennen stundenlang auf flachen Fuessen, der Hintern schwebt knapp ueber dem Boden, in der Hocke am Strassenrand sitzen. Versuchen Sie es mal selbst, wir koennen das nicht, ausser Sie sind Asiate. Auf nach Phnom Penh oder: Wie war Vietnam? Vietnam ist in Asien. Asien ist Stille - dachte ich als Asien-Unerfahrene bisher (ha ha, weit gefehlt!). Meine Erwartungen an dieses Land waren gepraegt vom Vietnam-Krieg (der hier Amerika-Krieg heisst), Sozialismus, Bilder von Arbeitern in Reisfeldern, Fernsehdokumentationen und den Fotos von Rainers Trip nach Vietam vor drei Jahren. Dass Vietnam eines der aermsten Laender der Welt sein soll, konnten wir gar nicht glauben. Auf der Fahrt mit dem Zug sahen wir viele Menschen, die die Felder bestellten. Aber waren es ihre eigenen? Wir hatten den Eindruck von Fruchtbarkeit und konnten uns nicht vorstellen, dass in diesem Land Menschen Hunger leiden koennten. Die Kehrseite waren kleine ueberdachte Unterkuenfte am Strassenrand, in denen Menschen, die schwer arbeiteten, schlafen mussten. Sozialismus oder Hardcore-Kapitalismus? Wie kann in einer Sozialistischen Republik auf den Strassen nur so viel so viel Kapitalismus herrschen? Ueberall versuchte man, uns etwas zu verkaufen oder uns in Restaurants zu zerren, so dass wir kaum ein Unterschied zu Aegypten feststellen konnten. Selbst die H'Mongs in Sapa beherrschen eine eher offensive Verkaufsstrategie, mit der sie die Touristen belagern. Von denen gibt es hier uebrigens viele. Tourismus und Floating Villages Vietnam ist ein ausgesprochenes Reiseland. In dieser Hinsicht ist es im Aufbau begriffen und wir glaube, dass hier dieselben Fehler gemacht werden, wie in Europa. Welcher Asien-Tourist will hier schon ein zweites Los Christianos vorfinden? Auf Cat Ba Island ist der Bau von Hotelkomplexen schon sehr weit fortgeschritten. Ein Blick in die oertliche Diskothek zeigte uns ausgelassen tanzende Touristinnen, aber natuerlich keine Einheimischen. Diese schliefen naemlich derweil auf ihren kleinen Booten in schwimmenden Doerfern, die im Hafen oder etwas weiter vor der Kueste lagen. Ein Trip nach Vietnam ist weit weniger Abenteuer, als man denken mag, denn hier ist alles gut organisiert und wenn wir mal vermisst werden: Einfach beim Staat anrufen, die wissen immer, wo wir gerade stecken. Denn wo wir auch sind, muessen wir unsere Paesse abgeben. posted by darja lena | 10:26 War's der Drache oder ein Vulkan? Mehr als 3.000 kleine Inseln oder besser gesagt riesige Felsen, bewachsen mit allerlei Gruenzeug, in smaragdgruenem Wasser: das ist die Halong-Bucht im Golf von Tonkin. Etwa 120 Kilometer oder 4 Stunden Busfahrt entfernt von Hanoi. 22.10.02 Auch Hanoi hat einen Alsterpavillon Heute war unser Shopping-Tag. So wie uebrigens gestern unser Diaet-Tag war. Weihnachtsvorbereitungen auf vietnamesisch. Die Lieben daheim wollen ja auch versorgt sein. So kam es, dass wir uns zwecks Bummels trennten und uns spaeter in einem Cafe am See wiedertrafen. Am Nebentisch sassen vier aeltere Damen aus Franken mit Dauerwellen beim Kaffeekraenzchen, die uns dazu inspirierten, uns zu verabreden, in dreissig Jahren wieder gemeinsam nach Hanoi zu fahren. Die Frage, ob mit oder ohne Anhang konnte noch nicht abschliessend geklaert werden. Das ist auch egal. Wichtig ist nur, dass wir das Alsterpavillon-Feeling, das uns dieses Cafe bot, im Herzen bewahren. Denn in dreissig Jahren wird dieses Gebaeude unter Garantie einen Burger King oder aehnliches beherbergen. posted by darja lena | 22:34Kinder Als wir auf dem Pariser Flughafen in den Flieger nach Hanoi umstiegen, sahen Rainer und ich einen kleinen Jungen, der einen Rucksack in Form eines Teletubbies auf dem Ruecken hatte. Der Kopf des Teletubbies wippte beim Laufen nach hinten und wir beide fanden das unheimlich niedlich, weil es so aussah, als haette der Junge den Teletubbie huckepack genommen. Hier gibt es viele solcher "Teletubbies" und sie sind gar nicht mehr so niedlich, weil furchtbar traurig. Kleine Kinder im Alter von etwa sechs Jahren, die sich auf den Strassen von Hanoi oder auch auf den Reisfeldern in den Bergen tummeln, bekommen morgens ihre kleinen Geschwister auf den Ruecken gebunden, die sie dann den ganzen Tag mit sich herumtragen muessen. Auch ihr Kopf wippt beim Laufen nach hinten und sie blicken furchtbar teilnahmslos. Als wir gestern auf dem Weg vom Internet-Cafe ins Hotel waren, begegnete uns so ein kleiner Junge mit seinem kleinen Bruder auf dem Ruecken. Mitten in der Nacht versuchte er, uns Postkarten zu verkaufen. Die Frage nach einer gluecklich Kindheit stellte sich da gar nicht ... posted by darja lena | 22:2321.10.02 Zugfahren Diesmal in der Holzklasse zurueck nach Hanoi. Vier Tage Sapa sind wie im Flug vergangen und wir wollen das Land kennen lernen, indem wir bei Tageslicht den Zug besteigen. Vorher kommt allerdings noch die Fahrt mit dem Kamikaze-Taxi durch die Berge. In Vietnam versucht man, den Mangel an Fahrkuensten durch lautes, sinnloses Hupen zu jeder Gelegenheit zu kaschieren. Rechtzeitig erreichen wir den Bahnhof von Lao Cai und freuen uns, dass die Sitze im Zug "gar nicht so unbequem" sind. Naja, Langnasen wir wir muessen die Beine umeinander wickeln. Und so kommt es, dass wir nach neun Stunden, die der Zug fuer 380 km nach Hanoi braucht, ganz schoene Knoten in selbigen bekommt. Leider haben wir Auslaender einen Waggon fuer uns, so dass wir die Vietnamesen nur schemenhaft studieren koennen. Macht nichts, allein die fliegenden Haendler sind eine Show. Sie bieten kalte Getraenke (die gen Hanoi immer waermer werden), Essen, Tee und Wasserpfeifen feil und auch die kleinen Shoe-Shine-Boys versuchen mit Ueberredungskuensten immer wieder ihr Glueck bei den Touristen. Die Landschaft zieht waehrend der Fahrt an uns vorbei - besser als jedes Fernsehprogramm. So eine Zugfahrt kann man nur jedem empfehlen, auch wenn 380 km ganz schoen lang werden koennen... Man sieht hier eien wunderbare Landschaft an sich vorbeiziehen und das Flair Asiens, wie man es sich bildlich vorstellt. Aber an der Bahnstrecke ist auch bitterste Armut beheimatet. Reispfluecker, die einsam in den Feldern arbeiten sind genauso praesent wie Slums. Wem es wirklich gut geht, wer mit seinem Leben zufrieden ist und wer nicht, ist uns nicht klar. Aber es ist eine Frage, die uns umtreibt, denn wir hatten auf den ersten Blick nicht den Eindruck, dass Vietnam eines der aermsten Laender der Welt sei. Wir bleiben am Ball. posted by darja lena | 23:14 Gestern in Sapa... oder der erfolglose Versuch, ins Nachbartal zu kommen! Nach einem spaeten Fruehstueck und einem ausgiebigen Bummel ueber den Markt mit buntem Gemuese, obskur riechendem Fleisch und Handarbeiten der Minderheiten-Angehoerigen - teils bunter als das Gemuese - sind wir zum "Rent a Car" gegangen. Da die Strecken rund um Sapa fuer uns eher einen stresserzeugenden Eindruck erwecken, beschlossen wir, einen Wagen mit Fahrer zu nehmen. Die Abmachung: Auto mit Fahrer fuer fuenf Stunden fuer 20 Dollar. Der Fahrer sollte uns zum Tran Toc Pass bringen, dann hinunter ins naechste Tal und nach Lai Chau, der heissesten Gegend Vietnams. Wie verinbart, geben wir dem Fahrer vor der Abfahrt die Dollars und er rattert mit uns in seinem kaugummi-blauen Honda-Jeep in die Berge. Der Wagen hat keine Fenster, der Fahrer bedient die Gangschaltung so, dass es klingt, als ziehe er einen alten Wecker auf. Unter dem Lenkrad ein Geflecht von Kabeln frei nach dem Motto "Wer Ordnung haelt, ist nur zu faul zum Suchen.". |
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![]() 13.10.02: Hamburg - Paris - Bangkok - Hanoi 14.10.02 Treffen mit Susanne in Hanoi 16.10.02 Fahrt mit dem Schlafwagen nach Sapa 21.10.02 Rueckfahrt von Sapa nach Hanoi mit dem Zug (Holzklasse) 23.10.02 Susanne bricht auf nach PP, wir fahren vier Stunden mit dem Bus in die Halong-Bucht 25.10.02 Ankunft mit dem Bus in Hanoi 26.10.02 Flug Hanoi - Ho Chi Minh - Phnom Penh 30.10.02 Mit dem Taxi nach Sihanoukville 31.10.02 Erster Versuch, den Zug nach Kampot zu besteigen 01.11.02 Zweiter und erfolgreicher Versuch: Sechs Stunden im Frachtwaggon 03.11.02 Rueckfahrt nach Phnom Penh mit dem Taxi 05.11.02 Mit dem Schnellboot den Tonle Sap hinauf nach Siem Reap in nur fuenf Stunden 07.11.02 Fkug Siem Reap - Bangkok 08.11.02 Flug Bangkok - Paris - Hamburg 09.11.02 Ankunft in Hambrg bei Regen und zwei Grad |
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